Gewalt-Verständnis

Gewalt ist in fast allen Lebensbereichen und Gesellschaftsschichten anzutreffen. Ihre Erscheinungsformen und Intensitäten wechseln, sie passen sich den jeweiligen Verhältnissen an.

Gewalt hat nicht nur eine Vielzahl von Ursachen, sondern erfüllt verschiedene Funktionen und bedient sich unterschiedlichster Mittel.

Gewalt ist für viele, nicht nur Jugendliche, ein Faszinosum. Dafür spricht u. a. der Erfolg der zahlreichen Krimiserien imTV.  Was fasziniert an Gewalt?

  • Gewalt schafft scheinbar Eindeutigkeit in unklaren, unübersichtlichen Situationen. Gewalt zeigt, wo es lang geht.
  • Sie täuscht angebliche Stärke vor, die Überwindung der eigenen Schwäche und Ohnmacht.
  • Sie sorgt für Beachtung und Aufmerksamkeit, sogar für Schlagzeilen in den Medien.
  • Gewalt wird als Mutprobe (miss)verstanden und als Mittel zur Anerkennung in einer Gruppe.
  • Gewalt ist der direkte und kürzeste Weg, eigene Interessen durchzusetzen.
  • Sie ist ein Mittel, um Abenteuer und Action zu erleben.
  • Sie sorgt für innere Erregung bis hin zu rauschartigen Zuständen.
  • Gewalt anwenden ist einfach. Alternativen zur Gewalt sind komplex.

„Gewalt ist eine für jedermann verfügbare und hocheffektive Ressource. Sie hat immer eine Vorgeschichte und ist stets, gegen wen sie sich auch richtet, eine Machtaktion.“ (Wilhelm Heitmeyer, DIE ZEIT 2.5.2004)